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Wir sind einer der 12 Auserwählten vom DGV!

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Wildbienen im Fokus – Forschung mit Bürgerbeteiligung auf Golfplätzen

Liebe Akteure und Interessenten,
im Projekt „GolfBiodivers“ engagieren sich Partneruniversitäten und Golfanlagen für den Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt auf Golfplätzen in ganz Deutschland. Im Fokus steht das Zusammenspiel von Wissenschaft, Praxis und bürgerschaftlichem Engagement. Ein Teilprojekt widmet sich einem oft übersehenen, aber bedeutsamen Thema: den Wildbienen und Wespen.

Anna Klopstock, Doktorandin an der Universität Freiburg, erforscht seit November 2023 auf zwölf Golfanlagen, wie Nisthilfen und gezielte Aufwertungsmaßnahmen die Vielfalt und das Verhalten von Wildbienen- und Wespenarten beeinflussen. Dafür vergleicht sie die Artenvielfalt auf Golfanlagen vor und nach Aufwertungsmaßnahmen. Diese Maßnahmen umfassen unter anderem das Anlegen von Blühstreifen, das Pflanzen von Hecken, die Einsaat strukturreicher Flachlandwiesen und das Stehenlassen von Altgras über den Winter. Ziel ist es, für bestäubende Insekten neue Lebensräume zu schaffen und bestehende Flächen ökologisch aufzuwerten.

Für die Forschung wurden spezielle Nisthilfen entwickelt und auf den Golfplätzen platziert. Sie bieten besonders gute Einblicke in das Leben der Wildbienen und Wespen. Aufgebaut sind sie aus übereinandergestapelten Platten mit Röhren, in denen die Insekten ihre Brutkammern anlegen. Dank einer durchsichtigen Abdeckung und der modularen Bauweise lassen sich die einzelnen Brutkammern exakt dokumentieren – von der Eiablage über die Entwicklung der Larven bis zum Schlupf der fertigen Insekten. Dabei wird sichtbar, welche Arten sich wann und in welchen Röhrengrößen einnisten. Besonders auffällig ist, dass sich die saisonale Abfolge der Arten gut nachvollziehen lässt: Ab Februar erscheinen die ersten Gehörnten Mauerbienen, im März folgt die Rostrote Mauerbiene und ab Mai steigt die Vielfalt weiter an. Diese Beobachtungen liefern wertvolle Daten über das jahreszeitliche Vorkommen und das Verhalten der Tiere – eine wichtige Grundlage für wirkungsvolle Schutzmaßnahmen und eine gezielte Förderung der Biodiversität.

Das Forschungs- und Aufwertungsprojekt setzt auf einen doppelten Ansatz. Zum einen erfasst Anna Klopstock systematisch die Artenvielfalt – mit wissenschaftlichen Methoden und hoher Präzision. Zum anderen beteiligen sich Clubmitglieder von zwölf Golfplätzen direkt an der Datensammlung. Im sogenannten Citizen-Science-Projekt beobachten, fotografieren und dokumentieren sie, welche Insekten die Röhren der Nisthilfen besiedeln. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Die über 80 Freiwilligen nutzen für die Artenbestimmung eine spezielle App. Damit laden sie Fotos der Insekten hoch, die App übernimmt die  Artenbestimmung. Besonders erfreulich: Das Interesse ist groß, an einer Golfanlage engagieren sich sogar über 18 Personen. Ziel der Bürgerbeteiligung ist es, Wissen über das Verhalten dieser Tiere zu sammeln und gleichzeitig das Bewusstsein für ihre ökologische Bedeutung bei den Freiwilligen zu stärken.

Die zwölf teilnehmenden Golfanlagen wurden über eine öffentliche Ausschreibung des DGV ausgewählt und bringen mit Unterstützung ihrer Greenkeeper wertvolle Expertise und Engagement ein – etwa bei der Pflege und Einsaat der Flächen. Die regelmäßige Rückmeldung an die Anlagen über Beobachtungen und erste Ergebnisse stärkt die Kooperation und ermöglicht eine direkte Nutzung der Erkenntnisse vor Ort, etwa für die Umweltkommunikation gegenüber Mitgliedern und Gästen.

Nach etwas mehr als einem Jahr Forschung erwartet Anna Klopstock in Kürze die ersten wissenschaftlichen Ergebnisse ihrer Auswertungen. Klar ist bereits jetzt: Golfplätze bieten großes Potenzial zur Förderung der Biodiversität – wenn sie gezielt gestaltet und gepflegt werden. Die Golfanlagen selbst profitieren ebenfalls: Sie erhalten individuelle Rückmeldungen, welche Insektenarten auf ihrem Gelände nachgewiesen wurden. Diese Ergebnisse können für Öffentlichkeitsarbeit, Umweltbildung oder auch als Argument für eine nachhaltige Platzpflege genutzt werden. Gleichzeitig zeigen sie, wie vielfältig ein Golfplatz sein kann – wenn er naturnah gestaltet und bewusst gepflegt wird.

Jörg Vowinckel-Ewald – DGV-Projektmanager „GolfBiodivers“

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